Was ist eigentlich das Wichtigste beim Fußball? Das Spiel selbst vermutlich nicht, denn Erst- spielen nicht unbedingt interessanter als Kreisligisten, werden dennoch besser bezahlt und vor allem besser besucht. Ist es das Gebrüll, wie es die gelegentlich zu lesende Umschreibung als „Brüllball“ nahelegt?
Nein, schreibt Daniel Schleidt heute für die „FAZ“ (will nicht verlinkt werden, LSR):
[P]lötzlich erscheinen uns die Schimpftiraden des Sitznachbarn auf der Gegentribüne wie Poesie aus einer vergessenen Zeit, und auf einmal wirken ein Bier aus einem Plastikbecher und eine Stadionwurst, lauwarm und in einem schlaffen Brötchen serviert, wie ein Festmahl.
Unsereins würde das nun für den zweitwiderlichsten Teil des Fußballguckens halten, aber unsereins arbeitet auch nicht für die „FAZ“, die ebenfalls heute besorgt fragt, ob Weihnachten dieses Jahr ausfalle, bloß weil man nicht in Gruppen daran teilnehmen sollte; wenngleich mit der witzigen Pointe, dass ein hypothetischer Großvater mit einem ICE aus Wolfsburg zu seiner Familie fahren könne, obwohl doch jeder weiß, dass in Wolfsburg gar keine ICEs halten.
Manchmal freue ich mich, Fußball nichts abgewinnen zu können. Prosit!
Bis zur Kreisliga macht es eben auch nur als Zuschauer Spaß. Bis dahin gilt, 90 Minuten konzentriert das Beste geben und danach zusammen Grillen und Bier trinken.
Ob es Kreisliga oder noch niedriger ist … k.a., ich geh nur hin wenn ich eingeladen werde ;-).
Und was bitte hat man sich unter einem »Sitznachbarn auf der Gegentribüne« überhaupt vorzustellen?
Na ein Opfer