Die hiesige Tageszeitung berichtet schon heute über allerlei Aktionen zum „Internationalen Tag für Frauenrechte“ (offiziell: „Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“) am 25. November 2013. Als eyecatcher im Artikel dient ein Bild von einer weinenden Frau, wohl (ich habe das nur überflogen) aus einem Theaterstück.
Frauentränen nämlich seien etwas, was es zu vermeiden gelte. Wir normalen Menschen würden sagen, das habe den Grund, dass es sowieso immer und grundsätzlich verkehrt sei, anderen Menschen psychisches Leid zuzufügen, aber wie bekannt sein dürfte, ist nicht jeder Mensch ein normaler solcher, und so gibt es ganz offenbar auch Tränen, über die man lachen kann. Besonders leicht zu belustigen ist offenbar Jasna „Faserpiratin“ Strick (das war die hier), die angesichts von Tränen nicht etwa Mitleid, sondern Hochmut empfindet:
Männertränen sind mein Gummibärensaft.
Ein jeder schöpfe Kraft aus seinem eig’nen Saft.
Die Pointe? Zu lachen gibt es eher nichts. Aber da es um Rechte geht: Das Recht, mich über das jeweilige Leid von Angehörigen des anderen Geschlechts lustig zu machen, weil sie nicht meinem selbstredend vor jeglicher psychischen Pein („Gewalt“) zu beschützenden Geschlecht angehören, und dafür nicht etwa Buhrufe, sondern mannigfaltigen Applaus zu ernten, hätte ich auch gern mal.
Es ist ja nicht alles schlecht im Feminismus. Das ist ein bisschen wie mit der Religion: Ohne die gläubigen Katholiken wäre die katholische Kirche echt eine prima Idee.
Ein Fundstück zum Thema: In Hamburg sollen Männer bevorzugt auf eine Professur berufen werden, wenn ihr Geschlecht an einer Fakultät unterrepräsentiert ist.
Die Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (LaKoG) ist strikt dagegen. (…) Da es eine nachgewiesene Benachteiligung von Frauen, nicht aber von Männern gebe, hält die LaKoG es für fraglich, ob deren Förderung mit dem Grundgesetz vereinbar ist.
Kennt ihr das, wenn euch zu etwas, was ihr lest oder hört, nur noch drei Punkte („…“) einfallen?
Dies ist so ein Moment.
Punkt 1: Beruf Gleichstellungsbeauftragte (mit Betonung auf „gleich“) verpasst?
Punkt 2: Nicht geschnallt, was ein (wissenschaftlicher) Nachweis bzw. eine „Benachteiligung“ ist?
Punkt 3: GG nicht gelesen/begriffen?
Meinst du DIE drei Punkte?
Und diese „Faserpiratin“… man könnte dieses zur Schau gestellte Gehabe schon für ein wenig narzisstisch und v. a. infantil halten. Und momentan dürften die meisten männlichen Piraten v. a. darüber Tränen vergießen, dass das, was sie mit viel Arbeit in den zweistelligen %-Bereich gehievt haben, von Leuten, die außer solchem Gehabe nicht viel beigesteuert haben, mit ebenjenem Gehabe glatt gekillt wurde.
Feminismus können sich nur etablierte Parteien leisten, die bereits ein Profil haben, wofür der Wähler sie dann trotzdem wählt. Die Piraten wurden zu früh infiltriert, um die feministische Unterwanderung zu überleben, sie hatten noch keine anderen Themen, die „stark“ genug gewesen wären. So hatten sie nur einen feministischen Betriebskindergarten (Microphonegate usw.) zu bieten, den natürlich keiner wählt. Anstatt hier eine Alternative [sic] zu den feministischen Einheitsparteien zu bieten, haben sie dieses Alleinstellungsmerkmal an die AfD verschenkt, was letztlich beide den Kopf gekostet hat.
Würde hierzulande wirklich jemand ernsthaft den Feminismus wollen, säße die Feministische Partei doch im Parlament. Will aber keiner, deswegen werden die etablierten Parteien unterwandert, um die lästige Demokratie subversiv zu umgehen.
Die AfD ist eher eine Alternative zur F.D.P. – auch politisch.
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