(Vorbemerkung: Ich greife diesmal gelegentlich auf Fachbegriffe zurück und werde sie nicht immer erläutern, ich bin ja nicht die Wikipedia.)
In einem Anflug von Heiterkeit beschloss ich, zur Abwechslung neben diversen Linuxdistributionen, die ihren Dienst auf den von mir eingesetzten Servern, Desktops und in einer virtuellen Maschine verrichten, auch einmal BSD aus der Nähe zu betrachten.
BS-wat?
Linux ist – leider – inzwischen allgemein bekannt, wird aber gern mit Unix verwechselt. Tatsächlich ist Linux ein Anfang der 90-er Jahre entstandener, freier Nachbau des proprietären Lehrsystems Minix, das wiederum das damals lizenz- und kostenpflichtige Unix, von dem seit seinen Anfängen 1969 (als „UNICS“) zahlreiche Derivate entstanden waren, imitierte. Eines dieser Derivate, BSD („Berkeley Software Distribution“), wurde seit 1977 an der Universität von Kalifornien in Berkeley entwickelt, und obwohl dort nach und nach immer mehr Code neu geschrieben wurde, enthielt das System noch immer lizenzpflichtige Codeteile. Als die Entwicklung von Linux begann, gab es daher kein vollständig freies Betriebssystem, dem Erfolg versprechenden GNU-System fehlte immer noch der Kernel. Erst ein Jahr nach Linux 0.0.1, im Jahr 1992, wurde mit 386BSD die erste BSD-Version veröffentlicht, die die fraglichen Codebestandteile nicht mehr enthielt und somit die Basis für diverse freie BSD-Versionen war und ist. „Frei“ ist in diesem Fall eigentlich schon ein Komparativ, denn die BSD-Lizenz ist weniger restriktiv als die GPL.
(Interessierten Lesern empfehle ich diesen Podcast zum Thema BSD, den in der englischen Sprache Kundigen unter ihnen auch diese Einführung in die Unterschiede zwischen BSD und Linux.)
Warum BSD?
Da FreeBSD (wie auch seine Abkömmlinge) in der Lage ist, die meisten Linuxanwendungen nativ auszuführen, sind die technischen Unterschiede zwischen dem Original und der (billigen) Kopie nicht mehr allzu groß, und was fehlt, ist dank der gegebenen POSIX-Unterstützung in der Regel meist problemlos portierbar: Selbst größere Pakete wie KDE und LibreOffice funktionieren weitgehend anstandslos unter sämtlichen aktuellen BSD-Derivaten.
Anders als Linux ist BSD in der Regel ein geschlossenes technisches Ökosystem: Das „Kernsystem“ besteht, anders als bei Linux, aus dem Kernel und allen verfügbaren Anwendungen, wird also in Gänze zentral gepflegt und aktualisiert, was die Wartung eines BSD-Systems gegenüber einem über die Jahre gereiften Linux mit etlichen zusätzlichen Repositorys einigermaßen erleichtert. Auch deshalb hat BSD den Ruf, sicherer zu sein als Linux; performanter jedenfalls ist es gelegentlich.
Anfänger raus!
BSD ist im Gegensatz zu den meisten Linuxdistributionen nicht ohne Vorbehalt für Quereinsteiger aus der Windows-Welt geeignet. Im Vorfeld meines kurzen Tests las ich die treffende Feststellung, BSD sei für Linuxnutzer ebenso rätselhaft wie Linux für BSD-Nutzer. Das ist sicherlich zutreffend, denn auch ein erfahrener Nutzer von professionellen Linuxdistributionen, also nicht gerade von Ubuntu, ist wahrscheinlich nur mit dem GNU-Userland, also gcc und nano und dergleichen, vertraut, das in der BSD-Welt keine große Rolle spielt, und andersherum.
Zwar gibt es mit PC-BSD inzwischen einen besonders einsteigerfreundlichen Abkömmling von FreeBSD, der sogar über ein eigenes grafisches Installationssystem verfügt und entsprechenden Zulauf erhält, da ich allerdings nach einem Blick in ein deutschsprachiges PC-BSD-Portal befürchte, dass PC-BSD zwar idiotensicher ist, aber mit den anderen BSDs nicht mehr viel zu tun hat, habe ich von einem Test Abstand genommen. (Nachtrag von November 2012: Ich möchte diesen Absatz revidieren. PC-BSD ist ein vollwertiges, vorkonfiguriertes FreeBSD, das im Kern nicht verändert wurde. Interessenten sollten es sich einmal ansehen.)
Nichtsdestotrotz habe ich mir einmal die Freiheit genommen, diesen Test aus der Sicht eines einigermaßen erfahrenen Windows- und Linuxnutzers durchzuführen, denn die meisten Leute, die diesen Artikel hier lesen werden, verwenden wahrscheinlich eines dieser beiden Systeme.
Die Testumgebung: Virtuell.
Um in der Lage zu sein, bei auftretenden Problemen während der Installation eine Lösung zu finden, habe ich die beiden Probanden – FreeBSD 9.0‑RELEASE und DragonFly BSD 3.0.1 – unter Windows 7 in einer virtuellen Maschine installiert. Um die Überraschung schon vorher zu verderben: Obwohl DragonFly BSD auf FreeBSD 4.x basiert, sind die Unterschiede durchaus etwas größer als angenommen; der Installationsprozess jedoch ist weitgehend identisch.
Apropos Installation.
Ich hatte ja schon angedeutet, dass BSD nicht unbedingt ein System für Mausfreunde ist. Die Installation ist auch eher trist, Debianfreunde sollten das kennen:
Bereits während der Installation von BSD empfiehlt sich, sofern man eine Installation per Internet vorzieht, die Grundkenntnis der eigenen Netzwerkkomponenten, denn zwar werden DHCP und verschiedene Netzwerkgeräte unterstützt, wenn jedoch die erkannten Voreinstellungen für den DNS-Server und das Gateway nicht stimmen oder die Erkennung gänzlich fehlschlägt, sitzt man auf dem Trockenen.
Die Partitionierung hat ähnliche Tücken: Wer BSD neben einem bestehenden System installieren will, jedoch von Partitionierung keine Ahnung hat, der sollte die gewünschte Partition bereits vor der Installation anlegen. Bunte Bildchen wie bei openSUSE gibt es hier nicht.
Im weiteren Verlauf bemerkt der installierende Benutzer, dass auch BSD ein modulares System ist und aus dem Basissystem, dem Kernel und den ports besteht; dazu weiter unten mehr.
Die Inbetriebnahme.
Irgendwann hat man dann die Installation hinter sich gebracht. Windows- und die meisten Linuxnutzer rechnen nun damit, dass nun die Standard-Arbeitsumgebung erscheint. BSD hat so etwas aber nicht.
freebsd#
DragonFly BSD weist immerhin darauf hin, dass die Eingabe startx die enthaltene Arbeitsumgebung – fvwm, das ältere Linuxnutzer, ebenso wie den Befehl startx, auch noch kennen dürften – aufruft, die allerdings einen eher rustikalen Charme versprüht:
FreeBSD sieht das leider etwas anders:
startx: Command not found.
Es ist nun also notwendig, sich damit zu beschäftigen, wie unter BSD eigentlich das mit den Paketen funktioniert. Die kurze Antwort lautet: Paketmanager wie synaptic gibt es nicht, stattdessen gibt’s Ports.
Exkurs: Erst mal Chef sein.
Da es nun an die Systemverwaltung geht, sollte man sich zunächst einmal root-Rechte beschaffen. Eine Anmeldung als root ist möglich; sie ist auch unvermeidlich, denn als normaler Benutzer guckt man zunächst in die Röhre:
$ su
su: Sorry
Klar, nicht jeder Hansfranz darf Administrator spielen. Also tippen wir jetzt brav exit ein und melden uns als root an.
Unter BSD darf nur su benutzen, wer in der Gruppe „wheel“ ist (diese Bezeichnung hat historische Gründe). Um den Benutzer „testuser“ in die Gruppe „wheel“ zu setzen, genügt ein Befehl:
# pw user mod testuser ‑G wheel
Da jetzt unser unprivilegierter Benutzer sich bei Bedarf Privilegien holen kann, ist dieser Teil schon mal erledigt.
Was sind Ports?
Wer zwar noch kein BSD, aber schon einmal Gentoo Linux oder ähnliche Distributionen ausprobiert hat, der sollte mit diesem Prinzip bereits vertraut sein: Anstelle verschiedener Repositorys wird ein lokaler Verzeichnisbaum gepflegt, der Installationsskripte (Makefiles) für alle verfügbaren Anwendungen beinhaltet und so zur Übersicht beiträgt. Von einigen dieser Anwendungen werden auch Binärpakete („packages“) angeboten, was auf älteren Computern gelegentlich eine Arbeitserleichterung darstellt, der empfohlene Weg ist es jedoch, alle zu installierenden Anwendungen direkt aus ihrem Quellcode zu übersetzen, um sie bestmöglich an das jeweilige System anpassen zu können.
BSD wäre nicht BSD, wenn es in diesem Zusammenhang keine Unterschiede gäbe: NetBSD und DragonFly BSD etwa verwenden pkgsrc, ein den Ports ähnliches System, das aber im Wesentlichen genau so funktioniert. Im Folgenden beschränke ich mich auf die Ports von FreeBSD, die Vorgehensweise für andere BSDs ist aber ähnlich und etwa hinter obigem Verweis ausführlich dokumentiert.
Die größte Stärke ist die größte Schwäche.
Dieser Aufbau führt mit sich, dass selbst triviale Aufgaben wie die Einrichtung von openbox als einfache Arbeitsumgebung nicht per Klick während der Installation erledigt werden können, sondern einige Handarbeit nötig ist. Auch, wenn man Binärpakete verwendet, sich also das gesonderte Kompilieren erspart, müssen die nötigen Änderungen an Konfigurationsdateien manuell vorgenommen werden.
Abhängigkeiten werden allerdings sowohl für Ports als auch für Pakete berücksichtigt. Dass Openbox etwa einige andere Bibliotheken voraussetzt, ist keine notwendige Kenntnis, denn BSD überprüft die in den Makefiles – oder den Binärpaketen – vermerkten Abhängigkeiten bei der Installation.
Quellcode oder Binärpaket?
Grundsätzlich sollte man bei schneller Internetverbindung und schnellem Prozessor immer auf die Ports zurückgreifen, da sie beim Kompilieren die größtmögliche Kontrolle über das Resultat erlauben. Binärpakete benehmen sich außerdem anders als man es vielleicht gewohnt ist; ein einfaches Beispiel ist die Installation von Openbox per Binärpaket:
# pkg_add ‑r openbox
Der Parameter r bedeutet „remote“ und bedeutet, dass FreeBSD auf dem Server nachsieht, welche Version des Pakets „openbox“ gerade aktuell ist, und diese mit allen Abhängigkeiten herunterlädt und installiert. Will man Openbox aber wieder deinstallieren, ist es mit pkg_delete openbox nicht getan:
# pkg_delete openbox
pkg_delete: no such package ‚openbox‘ installed
Das stimmt, denn man hat eigentlich gar nicht openbox installiert, sondern openbox‑3.5.0, was ein wenig Aufmerksamkeit bei der Installation erfordert: pkg_delete openbox‑3.5.0 funktioniert. (Dass es die installierten Abhängigkeiten nicht ebenfalls entfernt, ist selbstverständlich, denn darum hat man es ja auch nicht gebeten.)
Und so viel komplizierter ist das mit den Ports auch nicht. Die Vorgehensweise besteht nur aus zwei Schritten, dem Finden und dem Kompilieren.
Bleiben wir bei Openbox:
# whereis openbox
openbox: /usr/ports/x11-wm/openbox
/usr/ports ist unter FreeBSD das Ports-Verzeichnis, in dem sich alle verfügbaren Ports, nach Kategorien sortiert, befinden; unter DragonFly BSD heißt es /usr/pkgsrc. Dieses Verzeichnis lässt sich wie jedes andere Verzeichnis auch durchsuchen und benutzen. (Vom Löschen rate ich ab.)
# cd /usr/ports/x11-wm/openbox
In diesem Verzeichnis liegen in der Regel ein Makefile, Paket-Metadaten und der CVS-Ordner. Anders als unter Linux üblich entfällt der Befehl ./configure, den Port installiert man mit einem einzigen Befehl:
# make install clean
FreeBSD holt nun die Quellcodes von Openbox und allen Abhängigkeiten vom Server und kompiliert sie. (Das „clean“ bedeutet, dass die temporären Dateien nach dem Kompilieren entsorgt werden.) Sofern einzelne Ports modular sind, also bestimmte Funktionen beim Kompilieren berücksichtigt werden können, wird jedes Mal ein Konfigurationsfenster angezeigt:
Ich will Grafik!
Nach einer Weile sind dann also Openbox und die separat gewünschten Extras (tint2, obconf und so weiter) mit allen Abhängigkeiten, ob binär oder als Port, installiert. Allerdings gibt es noch keine Konfigurationsdateien. Die können wir uns aber schnell erstellen:
# mkdir ‑p ~/.config/openbox
# cp /usr/local/etc/xdg/openbox/* ~/.config/openbox/
# chmod u+w ~/.config/openbox/*
Diese Konfigurationsdateien gelten, wie unter Linux und (meistens) Windows, für jeden Benutzer separat, weshalb sie im Heimverzeichnis (~) liegen müssen. Da wir sie nun haben, können wir auch gleich ein paar grundlegende Einstellungen treffen, zum Beispiel automatisch ein Panel starten, denn Openbox ohne ein Panel ist irgendwie langweilig. Dafür ist die Datei ~/.config/openbox/autostart.sh zu ändern, die alle Befehle beinhaltet, die beim Start von Openbox ausgeführt werden sollen. Um etwa tint2 zu verwenden, das dafür natürlich installiert sein muss, genügt es, den Befehl tint2 & hinzuzufügen.
Aber wie lässt sich Openbox nun starten? Tja, FreeBSD besitzt keinen Loginmanager wie gdm, kdm oder slim, in dem wir das einfach per Klick erledigen könnten, es sei denn, wir richten ihn selbst ein.
Aber ohne X‑Server geht nichts. X.org läuft auch unter BSD:
# cd /usr/ports/x11/xorg-minimal/
# make install clean
# Xorg ‑configure
Und da wir gerade dabei sind, installieren wir auch gleich einen Loginmanager. Ich mag slim:
# cd /usr/ports/x11/slim
# make install clean
Um SLiM bereits beim Anmelden zu aktivieren, genügt ein Eintrag in der Datei /etc/rc.conf. Diese Datei ist sozusagen die Systemkonfigurationsdatei von BSD, in der Systemmodule aktiviert und deaktiviert werden können. Diese Datei lässt sich mit einem beliebigen Texteditor ändern. FreeBSD liefert standardmäßig den (sehr merkwürdigen) Editor ee mit, aber das Installieren eines beliebigen anderen Editors sollte ja nun kein Problem mehr darstellen. Der Eintrag lautet: slim_enable=„YES“.
Apropos: An dieser Stelle können auch HAL und dbus – kennt man als Linuxnutzer ja – aktiviert werden. Da ich vermute, dass ich Tastatur und Maus auch unter X brauchen könnte, hole ich das gleich nach:
hald_enable=„YES“
dbus_enable=„YES“
Wie unter Linux kennt der X‑Server die Datei .xinitrc im Heimverzeichnis, in der jeder Benutzer seine gewünschten Einstellungen für die Arbeitsumgebung festhalten kann. Dort kann nun der Befehl exec openbox-session eingetragen werden, so dass mit dem Start des X‑Servers auch Openbox gestartet wird, denn sonst weiß SLiM nicht, was es nach der Eingabe tun soll.
Und jetzt starten wir mal neu:
# reboot
Na also:
Das funktioniert so ähnlich natürlich auch für andere Arbeitsumgebungen wie KDE, hier gebe ich aber zu bedenken, dass geeignete Grafiktreiber ratsam sind.
Alles ist neu?
Noch ein Vorteil von BSD als einheitliches System ist es, dass die Aktualisierung des Systems ebenfalls zentral verläuft, da die Ports ein fester Bestandteil sind. Da es für ein vollständiges Systemupgrade jeweils mehrere Methoden gibt, was den Rahmen dieses Textes wohl sprengen würde, und ich in der kurzen Testphase keine Gelegenheit hatte, das zu testen, verweise ich auf die Dokumentation für die jeweiligen BSD-Version (wobei die von DragonFly BSD, zugegebenermaßen, einigermaßen mau ist). Um aber einzelne Programme zu aktualisieren, ist es nicht nötig, das ganze System zu aktualisieren.
Eine Aktualisierung aller installierten Ports und Binärpakete führt man unter FreeBSD wie folgt durch:
# portupgrade ‑af
Dabei werden alle installierten Pakete entfernt und in der neuen Version eingerichtet, das kann also eine Weile dauern. Möchte man stattdessen nur die Pakete aktualisieren, von denen es eine neue Version gibt, so lautet der Parameter -aO. BSDs, die auf pkgsrc setzen, haben mehrere Möglichkeiten, der Funktion von portupgrade kommt man mit pkg_rolling-replace nahe:
# cd /usr && make pkgsrc-update
# pkg_rolling-replace ‑u
Erkenntnisse.
Manchen Lesern, die es bis hierher geschafft haben, erscheint BSD vielleicht wie ein Relikt aus alten Zeiten, bevor es Linux gab. Bedenkt man aber, dass das (schreckliche) Mac OS X zu einem beachtlichen Teil auf Code aus FreeBSD fußt (und viele FreeBSD-Entwickler mittlerweile für Apple arbeiten), so ist dies vielleicht ein Anlass, den Trend zu Linux einmal zu hinterfragen. Der Linux-Kernel ist seit 1991 aufgrund zahlreicher Portierungen immer weiter gewachsen und wächst inzwischen gemäß eigener Aussagen auch Linus Torvalds gelegentlich über den Kopf. BSD ist ein solides System, das nicht versucht, auf alles eine Antwort zu haben, und seinen Anwendern nur den roten Teppich ausrollt, wenn sie sich das ehrlich erarbeitet haben – diese Einstiegshürde jedoch sorgt zwar dafür, dass BSD im Gegensatz zu vielen Linuxdistributionen nicht jeden enttäuschten Windowsnutzer mit bunten Bildern anlockt und somit eher überschaubare Nutzerzahlen vorzuweisen hat, dass aber diejenigen, die BSD einmal eingerichtet haben, sich mit ihrem System so gut auskennen wie nur wenige Linux-Neueinsteiger. (Damit wäre dann nebenbei auch widerlegt, dass man angeblich Linux brauche, um seinen Computer zu verstehen – viele Linuxnutzer sind nämlich „dank“ Ubuntu, openSUSE und ähnlich einstiegsfreundlichen Distributionen einigermaßen strohdoof.) Zurzeit ist übrigens pkgng in der Betaphase, das den Umgang mit Binärpaketen vereinfachen soll und dem von Debian bekannten apt ähnelt. Es lohnt sich, die Entwicklung im Auge zu behalten.
Nichtsdestotrotz ist man zumindest bei FreeBSD ohne ein gutes Handbuch – oder einen zweiten Computer mit lauffähigem Internetbrowser – einigermaßen aufgeschmissen. „Mal eben BSD testen“ klingt leichter, als es tatsächlich ist: Es ist viel Lernaufwand nötig, bis ein jungfräuliches FreeBSD für die tägliche Arbeit tauglich eingerichtet worden ist. Vielleicht lohnt sich der Aufwand nicht in jedem Fall, aber man hat am Ende doch das Gefühl, alles, was bis zu diesem Punkt getan werden musste, zumindest verstanden zu haben – und das ist ja auch nicht schlecht.
Danke für die Anerkennung.
Nun, aus deiner Sicht kann ich ja schlecht schreiben.
Das will ich wohl meinen. Schließlich heißt es:
…diesen Test aus der Sicht eines einigermaßen erfahrenen Windows- und Linuxnutzers durchzuführen.
Gegen diese Herabwürdigung meiner Person verwahre ich mich ausdrücklich.
Keine Sorge, niemand traut dir zu, Ahnung von Windows zu haben.
Das nenne ich Glück.
Das Glück is‘ mit die Dummen.
Oh, dann bist Du als ständiger MS-Nutzer ein regelrechter Glückspilz.
Ich bin keinesfalls ein ständiger Nutzer von „MS“, ich bin nicht einmal ständiger Windowsnutzer: rosaelefanten.org läuft unter Debian, tuxproject.de unter CentOS, diverse privat genutzte Linuxe noch nicht einmal mitgezählt. Tatsächlich aber habe ich Glück: Ich muss mich nicht mit unausgereifter Bananensoftware herumschlagen, die Sicherheitsprobleme mit Samba hat oder mich nicht an meine Dateien lässt.
Mit Samba hatte ich auch noch nie Probleme. Ich liebe es, ihn zu tanzen.
Ich glaube, das würde ich gern mal sehen, damit wir danach noch mal das Thema „Sicherheitsprobleme“ diskutieren können.
Nun, ich habe wenigstens eine Partnerin, mit der ich außerdem noch tanzen kann.
Ich bedaure dich.
Herzlichen Dank. Jetzt verspüre ich zum 3. Mal das dringende Bedürfnis doch nochmal über den Archlinuxtellerrand hinauszuschauen und mir FreeBSD zu installieren. Komischerweise habe ich nach der Lektüre dieses Artikels das seltsame Gefühl, dass ich es diesmal auch wirklich mal länger als 2 Tage benutzen werde.
Woran ist es die anderen beiden Male gescheitert?
Um ehrlich zu sein: An meiner eigenen Blödheit. Weil man sowas aber erstens nicht zugibt und zweitens schon garnicht im www. würde ich sagen: „Ich war nicht geduldig genug für eine angemessene Orientierungsphase“. Ausserdem hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine virtualisierungsmöglichkeit.
Ich verstehe.
Dann viel Glück.
Hallo,
ich bin auch dabei über den Telerrant zu schauen.
Ich bin MCITP Enterprise auf 2008r2 aber ich muss sagen privat zieht es mich immer mehr zu FREEBSD.
toller Bericht.
NCwas?
Danke für den tollen Bericht! Ich finde xBSD auf jedenfall spannend, werde es mir auch bei Gelegenheit mal wieder in einer VM einrichten und ein wenig austesten. Was mir besonders gut gefällt sind die einheitliche Bedienung, das Konzept von Ports und die BSD-Lizenz, bin ehrlich gesagt kein großer Fan von der GPL (steinigt mich), weshalb ich mich auch schon auf FreeBSD 10 freue, welches dann ja wahrscheinich komplett GPL-frei sein soll.
Eine Sache ist mir allerdings nicht ganz klar geworden, wenn ich mittels Ports die Sachen kompiliere und er die Abhängigkeiten auflöst, werden diese dann für jedes Programm separat angelegt, bzw. landen die sogar gleich als static mit in der Binary? Bei MacOSX läuft ja jedes Programm in einer Sandbox soviel ich das weiss, ist das irgendwie vergleichbar?
Die GPL ist in vielerlei Hinsicht ein schlechter Witz.
Die Makefiles von Ports nennen in der Regel nur die Bibliotheken, die sie benötigen. Wenn die nicht vorhanden sind, werden sie eben auch kompiliert – allerdings ebenfalls als gewöhnliche Ports. (Ob systemweit oder nur im lokalen Verzeichnis, kann bei der make-Anweisung angegeben werden.)
Okay vielen Dank für den Hinweis werde mir dann mal anschauen.
Gern doch!
Auch wenn dieser Artikel schon lauwarm ist, ist die Fragestellung immerwieder spannend.
Auch ich bin ein ahnungsloser Linux (und Windows) User und habe auch einige Versuche gemacht, mich mit FreeBSD anzufreunden – aber mehr auch nicht. Der absolute Abtörn war immer – nein, nicht die grafische Oberfläche – sondern die rc.conf. Da habe ich dann immer laut gelacht(!!), die Partition wieder plattgemacht und mein geliebtes Linux installiert. Was denken sich Programmierer dabei, wenn sie Firewall Regelsätze, Grafikeinstellungen und sonstigen Schund in eine – eine – Konfigdatei quetschen?? Waren die BSD Entwickler überfordert, ein vernünftiges /etc für die Programme anzulegen?? Gibt es die rc.conf heute noch?? Armer BSD Admin…
Der andere Punkt ist doch, dass kein gestresster Admin Bock drauf hat, erstmal Tod-und-Teufel zu installieren, bis er endlich mal die eigentlichen Dienste konfigurieren darf! Hier ist einfach ein grundsätzlicher falscher Anspruch: Der gestresste Admin will einfach das System – als Basis – installieren und dann mit seinen eigentlichen Projekt beginnen. Und nicht erst noch studieren, wie denn manpage installiert werden. Deswegen ist Ubuntu (u.ä.) so beliebt: Man kann sich auf das eigentliche Projekt konzentrieren und muss nicht erst eine Diplomarbeit schreiben, damit Admina einen codec installieren kann!
Drittens finde ich es immer wieder spannend, wie für technische Eintönigkeit argumentiert wird: Alle fanden es affig, dass es in der DDR nur eine Automarke gab, aber in solchen Artikeln wird BSD als die einzig wahre Automarke angepriesen: Wenn alle – auch die dummen Linux- und Windows-User – BSD fahren würden, wäre der Verkehr sicherer und geschmeidiger. Freue Dich doch, dass wir noch andere Automarken zur Auswahl haben: BSD, Linux, Windows, Solaris, AIX, MacOS. Ich mags bunt.
Wie dem auch sei: Ich fahre weiter Linux (alle Distris) und Windows.
Have fun …
Firewallregeln gehören in die pf.conf, Grafikeinstellungen wie unter Linux in die X‑Server-Konfiguration. Liegen allesamt in /etc bzw. /usr/local/etc. Überfordert dich das? Dann bist du bei Linux natürlich genau richtig.
Und was ist so die Basis für „ein System“? Kernel, BSD-Userland – und dann? Webserver? Welcher? Wie eingestellt? Mailserver? Welcher? Im Zusammenspiel mit welchen anderen Diensten? Und wie? – Eventuell erkennst du das Problem. Ist ja schön, dass Ubuntu irgendwelchen Schund mitinstalliert, ohne dass es nachfragt, ob du den überhaupt brauchst – den Mehraufwand hast dann aber du: Schund deinstallieren, richtige Dienste installieren …
Wieso Eintönigkeit? Ich habe mehrere BSDs genannt, privat setze ich auf meinem Desktop weiterhin auf Windows. Eintönigkeit kannst du mir nicht vorwerfen (na gut, rein technisch natürlich schon). BSD ist Linux in allen Belangen haushoch überlegen. Mehr wollte ich gar nicht ausdrücken.
Ein paar Anleitungen auf einem anderen tollen Blogs (gambaru.de) haben mir damals mit dem Wechsel von Ubuntu zu Debian geholfen, und mit dieser Anleitung werde ich mal die Installation von BSD versuchen. Auf meinem Schickimicki-Gerät mit Optimus wollten verschiedene BSDs nicht mal bis zum Installer starten, vielleicht klappt es auf der Uralt-Möhre, mit der ich im Moment arbeite.
So etwas wie Tasksel könnte es aber auch für BSD geben. Die Installation eines sauberen Systems ist dann nur einen Klick mehr entfernt (wenn Tasksel optional ist, nicht mal das), Anfänger bekommen dann aber wenigstens X + einen Fenstermanager eingerichtet. Nicht umfangreich konfiguriert, aber gerade so, dass es startet und der Anfänger loslegen kann, ohne allzu frustriert zu sein. Wenn man kein Paket installiert bekommt, deshalb keinen Browser öffnen kann und kein anderes Device mit Netz am Start hat, ist es ganz schön schwer, den TRFM-Aufrufen zu folgen, die man lesen könnte, wenn man einen Browser bereits installiert hätte…
Grundsätzlich: FreeBSD kommt mit Optimus genau so gut oder schlecht zurecht wie Linux (unter anderem wegen ähnlicher Treiber).
„Tasksel“ gibt es unter BSD (jedenfalls unter denen, die mit dem FreeBSD-pkg-Format zurechtkommen), „Metapakete“ existieren. Wer es noch einfacher haben möchte, nimmt PC-BSD (muss sich dann aber mit GUI-Tools für Dinge herumschlagen, für die er gar keine will, zum Beispiel zur Paketinstallation). Nun ja, pkg funktioniert dort zumindest auch.
Soweit ich weiß unterstützt zwar der unfreie Nvidia-Treiber für *BSD und Linux offiziell Optimus, aber die Optimus-Unterstützung geht so weit ich weiß trotzdem nur unter Linux
…sicherlich kann man auch Bumblebee, PRIME oder sonst irgendwas einsetzen, um Optimus zu nutzen, dann läuft die Grafikkarte aber mit angezogener Handbremse.
Nvidia supportet Optimus einfach stiefmütterlich. Heute würde ich ein Notebook ohne diesen Quatsch kaufen,der eh kaum Strom spart.
Ich habe das gerade mal überprüft: Nein, Optimus geht nicht (wie auch unter Linux eigentlich
), ist aber geplant – die „zweite Grafikkarte“ lässt sich aber zumindest abschalten.
Ich nutze gerne FreeBSD und CentOS für Server. libvirt/KVM für BSD wäre toll – andererseits sind FreeBSD jails deutlich sympathischer als Docker.
Was Du hingegen an Mac OS X schrecklich findest, kann ich nicht nachvollziehen. Vorallem, weil Du scheinbar den Linux Desktop Schmerz gewohnt bist.
Ich habe mich recht lange mit dem Linux-Desktop-Schmerz rumgeschlagen, das ist allerdings zum Glück schon Jahre her. OS X geht mir mit seinem „es gibt genau einen Weg, Aufgabe x zu lösen, und dafür brauchst du die Maus“ gewaltig auf den Zeiger.
… warum sind manchmal die Gräben so tief …
Können wir doch froh, dass jeder sein bevorzugtes OS wählen kann.
Nach SCO Unix bin ich auch in das Linux-Becken gesprungen,
aber für meine Anforderungen (Firma/Privat) bin ich jetzt angekommen – bei Freebsd.
Selbstverständlich lief die erste Installation nicht rund, aber …
„…Denken ist wie googlen – nur krasser…“
Im Linuxbecken sind mir eindeutig zu viele Nichtschwimmer.
Warum soll BSD Linux überlegen sein? Und das haushoch? Linux taugt eigentlich nicht viel. Jetzt sind sie zurück in die 90er und es gibt Probleme beim Musikhören, dem VLC Player, Diskwechsel etc..
Also Linux taugt nichts, die Leute machen sich nur Mühe bei den Windows Versionen der Linux-Programme und daher ist BSD überlegen, weil die sich anstrengen.
Okay, dann habe ich es kapiert.
Also Arch Linux ist eine Katastrophe Leute. Man kann nicht mal eine Grafikkarte einbauen, startet immer nur jedes 2. mal. Kann man echt vergessen.
Es gibt aber keinen Grund mehr, neue Hardware zu kaufen, das liegt aber auch an meiner Netbook Idee von damals und an den Smartphones. Sprich, ich habe ein ASRock a780LM‑S und einen Athlon 4400e und eine Turbo Radeon 5450. Ist alles übrigens immernoch laut Spezifikationen PC kompatibel. Wollte nichts neues kaufen und habe das Netbook erfunden. Weiss nicht mehr wem reingedrückt, war damals aber tatsächlich Acer Fan. Bin aber jetzt mit meinem Fujitsu E751 Encoding Wunder zufrieden.
Aber wenn ich keine Musik CD wechseln kann, VLC nicht läuft und daher einfach nicht mehr bei der Distri dabei is, dann könntet ihr auch die Dreamcast in solchen Artikeln hochloben. Da soll übrigens ein Nintendo Switch rauskommen.
Die bekommen doch Spenden und Krautfunding. Die geben das alles für Koks aus. Das muss es ein.
Also Linux Koks ja, BSD Koks nein. SuSE sind ja Biertrinker.
Ich hatte damls das Original Slackware von Linus. Das war so ein Müll und es konnte nicht 2mal denselben Bootvorgang wiederholen.
Mein Amiga konnte das.
Wollte auch mal meinen Senf dazu geben finde die Diskussion über die gansen Betriebssystem einfach nur lächerlich soll doch jeder das nehmen womit er am besten arbeiten kann . Aber mittlerweile streiten sich alle nur darum dass ihr Betriebssystem das beste ist weil es am kompliziertesten und am wenigstens für Anfänger geeignet ist.
Also alles was recht ist, aber dieser Artikel inkl. der Mehrheit aller Kommentare des Artikelautors, sind vollkommen lächerlich. Ich nutze schon so lange Linux, privat wie auch professionell, und hab einschlägig Erfahrungen mit allen anderen Betriebssystemen. Doch was hier zu lesen ist, ist nicht mal mehr amüsant, sondern hochgradig unreif wie auch peinlich. Wie kann man nur so viel Unsinn verbreiten? Wäre wenigstens ansatzweise Wissen vorhanden, könnte man darauf aufbauen, aber so? Der Artikelautor wie auch manche der Kommentatoren, sind genau der Schlag von Mensch, wegen denen Linux nicht selten ein schlechter Ruf anhaftet. Leute die im Grunde nichts wissen, aber endlos FUD verbreiten und diesen Nonsens wohl noch selbst glauben.
ROFL!